Weihnachtsgeschichte aus Holderbank

Peter und Heiri, Brüetsche aus dem Seeland, fanden vor einem Jahr zu uns. Es war ein Nostalgieprojekt: In ihrer Jugendzeit holten sie u.a. eine BSA und eine Triumph vom Autoabbruch, machten sie wieder fahrtüchtig und blochten, damals noch keine 16 Jahre alt, nachts über Feldwe­ge durchs Seeland. Mittlerweile pensioniert, hielten sie die Zeit für gekommen, noch­mals ein ähnliches Abenteuer zu starten. Klar, dass es wieder “öppis Briti­sches” sein musste. Sie wurden bei uns fündig: eine Commando MKIII “zum Restaurie­ren”. Die Überholung des Motors sahen sie von Anfang an als Sache des Fachmanns, die Elektronik hingegen wollten sie zunächst in eigen­er Regie erneuern – bei einer Indian Chief, die sie ebenfalls wieder fahrtüchtig ge­macht hatten, war dies einst kein Problem.

Vom Enthusiasmus gepackt, demontierten sie die Norton für bernische Verhältnis­se in Rekordzeit – den tieferen Sinn des Ratschlags des Fach­manns, alles sehr sorgfältig zu dokumentieren, wurde ihnen erst danach richtig klar… Als grösstes pièce de résistance erwies sich die Elektronik: bei der Chief war das ganze sehr simpel, derweil diejenige der Norton sie vor unlösbare Probleme stellte. Dazu gesellten sich noch andere “Knörze”: ein Loch im Getriebegehäuse, eine total verzogene Gabel, Rä­der, die neu gespeicht werden mussten, und, und, und…. die anfängliche Be­geister­ung sank allmählich gegen null. Für kurze Zeit kam sogar der Gedanke auf, den “Hau­fen Schrott” wieder zu verkaufen.

Aber es ist ja bald wieder Weihnachten, deshalb kommt nun das Gute der Geschichte: Peter und Heiri wandten sich vertrauensvoll an den Niko­laus, seine Helferin, die gute Fee, und seine treue Beschützerin Wetnose (kleine Schwester von Rednose Rudolf). Klausi, Fee und Wetnose berieten bei diversen Spaziergängen das weitere Vorgehen und kamen zum Schluss: “Da muss geholfen werden! Nix Kapitulation!” Schliesslich soll die Norton als britisches Kulturgut wieder auferstehen und den bei­den Brüdern viel Spass bereiten! Für Klausi mit seinen grossen Norton-Kenntnissen war es ein Heimspiel: Motor, Getriebe, Gabel und Räder waren im Nu revidiert. Arbeiten wie Pulverbeschich­tung, Lackie­rung, Polieren, Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten überliess Klausi sei­nen beiden Kunden. Als alle Komponenten und Er­satzteile aufberei­tet waren, war die Zeit für den Wiederaufbau in Niko­laus’ Werkstatt ge­kom­men. Der Zeitplan – zwei Tage – war sportlich, aber auf Klausi war­teten ja noch andere Kinder!

Dank der Assistenz der nun wieder gutgelaunten und topmotivierten Brüder und auch dank der guten Fee, die im Büro zauberte, ent­stand aus dem einstigen hässlichen Entlein Schritt für Schritt eine wunderbare Prinzessin. (Über die schläfrige Wetnose ist lei­der keine Notiz mehr vorhanden, aber das erste knackige Donnern aus den Töpfen der wiedererweckten Norton nahm sie mit wed­elndem Schwänzchen zur Kenntnis.) Nach zwei Tagen standen die beiden Brüder andächtig vor ihrer Norton – ihrer Mein­ung nach die schönste British Lady ever! Klausi und seine Fee freuten sich mit ihnen. Zu einem späteren Zeitpunkt erhielt die Norton dann noch den „letzten Schliff“ und natürlich auch noch den Segen der gestrengen MFK.

 

So liebe Kinder, jetzt könnt ihr mir bestimmt sagen, was bei den beiden Brüdern dieses Jahr unter dem Weihnachtsbaum liegt, bzw. steht?

 

Euer Klausi, die gute Fee und Wetnose (Thomas, Christina + Dasty)

 

 

 

 

Ps. Nicht für Brüder, nein auch für Schwestern haben wir noch Motorräder, bereits restaurierte oder noch solche mit Arbeit (und einer guten Geschichte) bei uns. Nimm doch einfach Kontakt mit der Werkstatt des Nikolaus auf